Akt . Akt

10.05. bis 01.07.2014

Akt . Akt – Holzschnitte, Monotypien und Radierungen von
Günter Blendinger, Paul T. Hahn und Eberhard Hartwig

im

Druckgraphik-Atelier, Dietrich-Bonhoeffer-Str. 3, 10407 Berlin, Tel.: 030-44 04 34 21
Montag 16-18.30, Dienstag 18-22 Uhr und nach Vereinbarung

Lovis Corinth sagte einmal: »Der Akt ist für die Malerei das, was für die Sprachen das Latein ist.« (aus: Corinth, Lovis, Gesammelte Schriften). Für Günter Blendinger, Paul T. Hahn und Eberhard Hartwig ist er es auch in der Graphik: Ausgangspunkt, Grundlage, d.h. Basis des gestalterischen Schaffens – wie auch das Stillleben und die Landschaft – als fortwährende, früher lernende jetzt ebenso übende Beschäftigung mit der Natur und ihrem Formenreichtum: in den graphischen Techniken der Zeichnung und ebenso in der Druckgraphik. Bei und zu aller „erreichter“ Abstraktion, was ja ein „auf das Wesentliche bringen/verallgemeinern / auf das Typische reduzieren“ heißt, ist diesen Künstlern die (fast) tägliche Natur-Auf„zeichnung“ dafür Bedürfnis. Und sie befinden sich damit in der lang zurückreichenden Traditionslinie der Kunst.
Es gibt bereits Aktdarstellungen seit den Anfängen der bildenden Kunst (z.B. Venusstatuetten). Sumerer, Ägypter, Kreter, Inder u.a. frühe Hochkulturen erreichten darin ein hohes Niveau. Und im europäischen Mittelalter lassen sich Aktwiedergaben finden, zaghaft, in biblischen Themen wie Adam und Eva, Christus am Kreuz usw. Auch die antiken Götter und Heroen, ihre Sagen erweisen sich als stete Themen für die Aktkunst, aber auch allegorische Darstellungen durch unbekleidete Frauen und Männer, etwa der Schönheit oder der Liebe, wurden sehr beliebt. Weiter zieht sich die Aktdarstellung durch das Rokoko (z.B. Goya, Nackte Maja, um 1797), den Im- und Expressionismus (u.a. Cezanne, Renoir, Gauguin, Matisse, Kirchner, Schmidt-Rottluff, Klimt und Schiele) bis zur Moderne (Modigliani, Picasso, Balthus).
Gezeigt werden Akte – große und kleine, männliche und weibliche, diese letzteren werden wegen ihres immer noch höheren Formenreichtums nicht nur von den männlichen Künstlern bevorzugt, als Aktporträt, Torso, als Figur auch im Raum, badend oder tanzend, radiert und in bzw. aus dem Holz geschnitten, gedruckt und gerahmt.

Die Eröffnung war am 10. Mai 2014, Imke Webel spielte Bandoneon.
Bei der Lesung „LeseAkt“ am Donnerstag, den 05. Juni 2014, ab 20.00 Uhr – Brunhild Hauschild las Kurzgeschichten und Gedichte aus eigener und fremder Feder – fanden ebenso Gesprächen mit den Künstlern statt.

Für die detaillierten Lebensläufe der Künstler sowie weitere Fotos schauen Sie bitte auf die Webseite www.druckgraphik-atelier.de.

E. Hartwig, Aquatinta und Kaltnadelradierungen